Begriffserklärung
Mikrobiologie
Die Mikrobiologie ist die Wissenschaft und Lehre von den Mikroorganismen. Das Wort kommt aus dem griechischen und bedeutet mikrós, „klein“, bíos, „Leben“ und lógos, „Wort“, „Lehre“.
Zu den Mikroorganismen gehören Bakterien, Protozoen, Pilze und Viren.
Geschichtliches
Die mikrobiologische Forschung beginnt mit der Entwicklung der Mikroskope (um 1600). Robert Hooke und Antoni van Leeuwenhoek (etwa 1665–1670) waren eine der Ersten, die es mit großer Geschicklichkeit zu handhaben verstanden und zur genauen Beobachtung und Beschreibung von Bakterien einsetzten.
Weitere wichtige Grundlagen lieferten die Forschungen von Louis Pasteur. 1866 entwickelte er das Verfahren der Pasteurisierung.
Die medizinische Mikrobiologie wurde maßgeblich gefördert durch die Arbeit des Berliner Bakteriologen Robert Koch (1843–1910). Er war der erste der systematisch Mikroorganismen als Krankheitenerreger nachwies und dies mit der Entdeckung des Tuberkuloseerregers (Mycobacterium tuberculosis) bewies.
Hygiene
Hygiene ist die Lehre von der Verhütung von Infektionskrankheiten und der diesbezüglichen Erhaltung und Festigung der Gesundheit.
Das Wort Hygiene kommt aus dem Griechischen und bedeutet „gesunde Kunst“. Im engeren Sinn werden unter dem Begriff Hygiene die Maßnahmen zur Vorbeugung von Infektionskrankheiten bezeichnet, insbesondere Reinigung, Desinfektion und Sterilisation.
Geschichtliches
Hygiene im Römischen Reich war verhältnismäßig weit entwickelt. Schon der römische Universalgelehrte Marcus Terentius Varro sprach in seinem Werk „Über die Landwirtschaft“ von kleinen unsichtbaren Geschöpfen, die in den Menschen durch die Atemwege und den Verdauungstrakt eindringen und dort Krankheiten verursachten. Im römischen und griechischen Zeitalter war Hygiene ein wichtiger Teil (Badeanstalten, Kanalisation,..) des täglichen Lebens. Leider geriet die Hygiene im Mittelalter in Vergessenheit bis die Lehre der Mikrobiologie (um 1700) die Existenz von Mikroorganismen bestätigte.
Quarantäne (Isolierung) war eine der ersten Hygienmaßnahmen um die Verbreitung von Infektionskrankheiten zu verhindern.
Ignaz Semmelweis gelang im Jahr 1848 erstmals der Nachweis, dass Desinfektion der Hände mit Chlorkalk die Übertragung von Krankheiten eindämmen kann.
Max von Pettenkofer hatte ab 1865 den ersten Lehrstuhl für Hygiene in Deutschland inne und gilt als Vater der Hygiene.
Serologie
Als Serologie bezeichnet man die Wissenschaft und Lehre von den Antigen-Antikörper-Reaktionen. Sie ist demnach ein Teilgebiet der Immunologie.
Die Serologie befasst sich unter anderem mit der Entwicklung von spezifischen Nachweisen von Antigenen und Antikörpern. Das ist möglich, weil die Antigen-Antikörper-Reaktionen sehr spezifisch sind.
Damit wird einerseits die Identifizierung von Antigenträgern ermöglicht. Andererseits können durch den spezifischen Nachweis bestimmter Antikörper im Blut Infektionskrankheiten diagnostiziert werden.
Screeninguntersuchungen
Es werden in Proben nur bestimmte, relevante Keime gesucht.
Antibiotika
Antibiotika werden in der Medizin gegen bakteriell bedingten Infektionen oder Infektionen durch Protozoen eingesetzt.
Unter Antibiotikaresistenz versteht man die angeborene oder erworbene Widerstandsfähigkeit von Bakterien gegen die Wirkung von antibiotisch aktiven Substanzen. Bei resistenten Bakterien führt die Behandlung mit dem entsprechenden Wirkstoff nicht zum Absterben oder der Wachstumshemmung der Bakterien. Dadurch kann die Infektionskrankheit nicht effizient behandelt werden. Bakterien bilden im zunehmenden Maß Resistenzen gegen Antibiotka aus (MRSA, ESBL) .
Das Antibiogramm dient der Bestimmung der Empfindlichkeit bzw. Resistenz von Infektionserregern gegenüber Antibiotika. Ein Antibiogramm sollte jeder Antibiotikatherapie vorausgehen.